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Geschichte von Reitzenhain

Zur Entstehung des Ortsnamens

Reitzenhain ist ein deutscher Name. Reitzen ist auf "Richizo" zurückführbar, das sich an "richi", die althochdeutsche Bezeichnung für Herrscher anlehnt. "Reiks" wiederum ist die gotische Bezeichnung für König. "Hain" kommt von "Hagen", ist mittelhochdeutsch und steht für einen umhegten Wohnplatz. Auch Reitzenhain erfuhr über die Jahrhunderte hinweg die verschiedensten Schreibweisen: 1436 Riczenhain, 1478 Reytzenhain, (die genannte Wüstung), 1490 wüstung uff dem Reytzenhain, 1527 wuste Dorffschaft Reitzenhain, 1528 Reytzenhain und schließlich 1538 Reitzenhain.

 


 

Von der Gründung

Die Ansiedlung Reitzenhain entstand in gleicher Weise wie Köthensdorf. Die Richtung ihrer Dorfstraße wurde durch den Bachlauf bestimmt, der - vom Wittgensdorfer Wald kommend - am unteren Ortsteil endet. Diese alte Reitzenhain erstreckte sich nach Osten über den Hundsberg und nach Westen dem Holzbach zu. Aber während man in Köthensdorf anhand der noch vorhandenen Güter die Lage der ersten Gehöfte erkennen kann, ist dies in Reitzenhain nicht mehr möglich. Die Bauernstellen wurden vermutlich im sächsischen Bruderkrieg 1450 zerstört, von den Bauern verlassen und nicht wieder aufgebaut.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass in der Teilungsurkunde von 1436 Reitzenhain noch mit allen Dörfern, die in Zukunft zur Herrschaft Penig gehören sollten, benannt wurde. Es muss also zu dieser Zeit noch bewohnt gewesen sein. Aber bereits 1478 sprach eine Urkunde von der "Wüstung in dem Reitzenhain" und einem"ort holcz und andere wüstung". Damit wird aber zugleich die Behauptung widerlegt, dass Hussiten das Dorf zerstört hätten. Fanden deren Kriegszüge doch bereits in den Jahren 1429 - 1431 statt. Aber einer der sich um das sächsische Erbe streitenden adligen Brüder hatte sich in dem bereits erwähnten Bruderkrieg Söldner aus Böhmen angeworben, die landläufig ebenfalls als Hussiten bezeichnet wurden.

 

Diese Kriegshorden hausten in der Gegend zwischen Naumburg und Chemnitz. Auch die Städte Frankenberg und Mittweida fielen ihnen zum Opfer.

 

Quelle: Taura und Köthensdorf-R. - Unser Heimatbuch – 1996